Washington, DC

4731 mal gelesen

Um 21:00, vor ca. einer Stunde also, kamen wir auf dem sehr komfortablen Campingplatz an. Irgendwie werden die Tage immer länger, und wir sind mittlerweile etwas „hautig bei’nand“, denn irgendwie strengt die Fahrerei doch ziemlich an. Dafür müssen wir morgen nicht ab- und wieder aufbauen, weil wir in ‚DC‘ noch eine weitere Nacht bleiben. Am ‚Road Tripping‘ ist interessant, wie sich die Landschaft verändert – aber nicht Stunde für Stunde, sondern von Tag zu Tag! Hier in den Appalachen kommt man sich ähnlich vor wie im Allgäu: Sanfte Hügel, Mischwälder, nur die Ranches schauen etwas anders aus und die Kühe sind meist schwarz. Der ganze mittlere Westen dagegen ist Steppenlandschaft, auf den Strecken zwischen den Rocky Mountains und New Orleans dagegen besteht das ganze Land nur aus Wüste, Felsen, schroffen Bergen. Muss nicht gerade ein Spaß für die ersten Pioniere gewesen sein, nach Westen zu ziehen!
Wie man an Toms Karte sehen kann, haben wir die Reise so gut wie zu Ende gebracht, was die Fahrtstrecken angeht. Ca. 8.000 Kilometer haben wir dabei bewältigt, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
Beim ‚Road Tripping‘ kommt es vor allem darauf an, in der Früh einen guten Platz zu ergattern: Am besten sind der Jump Seat, also der Beifahrersitz, und danach kommt der Platz ganz hinten rechts im Bus, an dem man seine Beine ausstrecken kann. Ach ja, und ruhige Nachbarn sind auch wichtig 😉 Meist sitzen wir zwei neben Maxine, einer 27jährigen Mathelehrerin aus Lincolnshire England, mit der man sich prächtig unterhalten kann.
Jede Stunde etwa wird dann eine Pause eingelegt, meist an kleinen Tankstellen, manchmal auch an einem echten ‚Truck Stop‘, wo man dann Dutzende von (wie sich unser Guide Mike ausdrückt) ‚huge bad-ass Trucks‘, also riesigen LKWs, bestaunen kann, die hier ca. 8 Meter länger sind als in Europa. Die haben hinter der Fahrerkabine praktisch eine Eigentumswohnung dabei.
Die Routine bei den Pausen ist immer: Raus, Klo, Kaffee in die eigene „Tasse“ (Anführungszeichen, weil die „Tasse“ ca. 0,7 Liter fasst, aber der Kaffee ist dünn genug), milchproduktfreie Trockenmilch und Zucker dazu, dann noch einen Donut aus dem Regal schnappen, raus aus der Tanke, Donut essen (denn Mike will verständlicherweise nicht, dass wir den Van verdrecken), und dann wieder ab die Post. Mittags haben wir meist eine halbe oder dreiviertel Stunde Zeit für einen Burger. Sobald man angekommen ist, wird zuerst mal der Van abgeladen (der größte Teil des Gepäcks und der Ausrüstung [Kocher, Geschirr, Gasflaschen, Verpflegung…] ist nämlich auf einem Dachgepäckträger untergebracht), und dann Zelt aufstellen, was wir mittlerweile deutlich unter fünf Minuten schaffen, zur Not auch im Dunklen (wi heute).
So, jetzt gibt’s erst mal Essen, und dann treten wir die vorletzte Nacht im Zelt an, worüber Anke sehr froh ist, weil ihr mittlerweile so ziemlich alles weh tut, und Stefan auch, denn seltsamerweise müssen pro getrunkener Dose Budweiser (nicht das tschechische, sondern die US-Kopie, die mit Reis gebraut wird), ca. drei Dosen wieder ‚entsorgt‘ werden – und die Toiletten sind meist ein, zwei Minuten Fußmarsch entfernt 😉 Da freut man sich doch auf ein Hotelzimmer mit Bad! Dennoch sind wir bester Dinge!

Alsdenn bis morgen wieder,

Anke & Stefan

0 Replies to “Washington, DC”

Schreibe einen Kommentar zu Tom Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

CAPTCHA: Bitte folgende Rechenaufgabe lösen (blockiert Spam) - Ziffern eingeben! Danke! * Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.