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Mal wieder ein Blogeintrag nach dem Motto „Wer hat sich denn diesen Mist ausgedacht?“ Eine Freundin bat mich, ihr Mailprogramm auf einem neuen Rechner einzurichten. Eine typische Drei-Minuten-Aktion, dachte ich, habe ich schon hundertmal gemacht. Weit gefehlt: Die Einrichtung des Postausgangsservers (SMTP) klappt nicht. Alle Daten passen, Mails können auch heruntergeladen werden, aber das Verschicken will nicht klappen. Beim Provider alle Einstellungen, Ports, Protokolle nachgelesen und geprüft – nada.
Nach einer Dreiviertelstunde, in der ich schon Outlook 2016 verflucht hatte, stieß ich durch Zufall auf diese Seite und eine unglaubliche Information: In einige Telekom-Routern der Speedport-Reihe gibt es eine Whitelist von SMTP-Servern – alle anderen Server werden blockiert! Praktischerweise ist diese Liste der „guten“ Versandserver standardmäßig aktiviert. Meine Freundin hat ihre eigene Domain, und natürlich ist ihr SMTP-Server nicht auf dieser Liste. Bei den „üblichen“ großen Anbietern von GMX über Googlemail bis Web.de wäre das Problem also gar nicht aufgetaucht. Abhilfe: Entweder die Whitelist mit dem eigenen Server ergänzen – oder gleich komplett abschalten.
Die Idee hinter der Whitelist: Es gibt Malware, die sich über diverse Mailserver selbst weiterverteilt, und diesem Mißbrauch soll Vorschub geleistet werden. Ganz nette Idee, doch der Router sollte bitte so professionell programmiert werden, dass das Mailprogramm eine entsprechende Rückmeldung bekommt und nicht nur einen „Server nicht erreichbar“-Timeout, denn den Router hat man beim Mail-Troubleshooting eben als letztes im Visier. Aber so ist das nur Pfusch – Hauptsache, es funktioniert für den 08/15-Verbraucher… typisch Telekom eben!