Must-Have Software für Schul-Admins

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Seit 2006 betreue ich an der Reischleschen Wirtschaftsschule Augsburg die gesamte EDV-Anlage – immerhin mehr als 260 Client-Rechner, mehrere Server und „den Rest“, also Druckerhardware, Internetproxy mit Filterfunktion etc.

Die Probleme, auf die ich gestoßen bin, dürften jedem Admin bekannt vorkommen. Einige dieser Probleme konnte ich aber clever und vor allem kostenlos lösen. Dieses Wissen möchte ich meinen Kollegen natürlich nicht vorenthalten. Hier also meine wachsende Liste für Must-Have-Schulsoftware:

Netzwerk und Internet:

  • Internetzugang, -proxy und -filter: Viele Schulen verwenden sehr teure kommerzielle Filterlösungen, die aber wenig flexibel oder schwierig zu bedienen sind. Meine Lösung heisst Endian: Endian ist eine Weiterentwicklung der IPCop-Firewall auf Linux-Basis, die wir vorher erfolgreich einsetzten; der IPCop fehlt aber der Inhaltsfilter (also die Filterung von z. B. pornographischen Inhalten). Endian ist eine OpenSource-Softwarelösung, die bei uns auf einem heute (11/2008) recht durchschnittlichen Desktop-Rechner (AMD 2400, 512 RAM, 80GB) läuft. Endian wird als CD-ISO heruntergeladen und auf dem Rechner (der mit mindestens zwei Netzwerkkarten, am besten von verschiedenen Herstellern [dürfen auch Billigware sein], bestückt werden muss!) installiert. Das Setup ist verhältnismäßig einfach.
    Endian wird bei uns direkt hinter einem DSL-Modem als Router eingesetzt und stellt die PPPoE-Verbindung her. Der Proxy läuft bei uns transparent, was die restliche Konfiguration sehr einfach macht.  Unser Inhaltsfilter ist auf 150 Punkte gesetzt, was im Allgemeinen gut funktioniert; unsere zusätzliche Blacklist umfasst etwa zwei Dutzend Einträge.
  • Bildschirmüberwachung: Um effektiv im PC-Raum unterrichten zu können, ist eine Überwachung der Schülerbildschirme unerläßlich. Auch hier gibt es eine ganze Reihe kommerzieller Produkte, die aber für wenige Jahre Lizenzzeit Tausende von Euro kosten, und auch hier gibt es eine OpenSource-Lösung: ITalc. Die Software setzt auf ein kompliziertes Public/Private-Key-Verfahren, um die Übertragung zu verschlüsseln. Das ist wichtig, da die Schüler sonst die Möglichkeit hätten, Rechner zu manipulieren. Die Schlüssel müssen strategisch richtig plaziert werden: Keys der Schüler auf einem Netzlaufwerk, das für Schüler lesbar ist; Keys für Lehrer nur auf dem Lehrer-Netzlaufwerk, das vor dem Zugriff durch Schüler geschützt sein muss! Ich importiere die Key-Locations mittels Registry-Auszügen auf den entsprechenden PCs. Selbst eine Ferninstallation auf ganzen Sälen ist so problemlos möglich.
    Wie im Wiki angesprochen habe ich auf unseren PCs den (ebenfalls kostenlosen) Mirage-Bildschirmtreiber zusätzlich installiert, um die Übertragungsgeschwindigkeit hoch zu halten.
    Der Leistungsumfang der Software (Stand 11/2008: Ver. 1.9) ist enorm: Gruppen- und Einzelüberwachung, Sperrung der Schüler-PCs, Starten (abhängig von der Hardware!), Neustarten, Herunterfahren, An- und Abmelden der Schüler; Fernsteuern der PCs, Demofenster des Lehrers einblenden et cetera et cetera.
    Wer sich also durch die etwas hakelige Erstinstallation hangelt, wird mit einer exzellenten Softwarelösung belohnt. Es sei hier erwähnt, dass der Autor der Software um Spenden bittet – dieser Bitte sollte man durchaus nachkommen, wenn die Software dauerhaft eingesetzt wird. Wenn die Abrechnung schwer fällt: Einfach den Elternbeirat oder Förderverein der Schule ansprechen!
  • Einfache Netzwerk-Tasks: Um viele Rechner auf einmal herunterzufahren, entwickelte ich das Shutdown-Tool STAD. Auch für das Setup einer Netzwerkkarte habe ich ein kleines Programm namens NetworkJumper geschrieben.

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