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Ob als Zeitvertreib im Zug oder zum Führen eines Reisetagebuchs, wer ein Smartphone und einen Blog besitzt, kommt bald auf die Idee, beide zusammenzubringen. Prinzipiell gibt es dabei zwei Methoden: Browsergestütztes Bloggen, also Standardsoftware auf dem Smartphone und Plugins in WordPress,
Methode 1: WordPress-Plugins und Standardbrowser des Smartphones
Um einen Blog auch vom Smartphone aus zu beschicken, bietet sich das Plugin WPhone an: Das Plugin stellt auf dem Login-Bildschirm die Option „“ zur Verfügung; das WordPress-Backend ist dann eine aufs Wesentliche reduzierte reine HTML-Seite. Nachteil (Stand Ver. 1.5.1): Man kann keine Bilder hochladen 🙁
Immer noch besser als ‚Mobile Admin‘: Während sich die aktuelle Version 2.1 nicht in WordPress 2.6 installieren lässt (fatal error), macht die Installation von Version 1.1 keine Probleme, aber auch keinen Sinn: Das Plugin bewirkt rein gar nichts.
Methode 2: Spezielle Blogging-Software
Apps für Android oder Apple:
Für aktuelle Smartphones gibt es von Automattic, Inc., den Machern von WordPress, eine kostenlose WordPress-App im Android Market oder dem Apple App Store.
Für das Windows-Mobile-Smartphone:
Das bisher beste von mir getestete Programm heißt Travelling Blogger und kann hier heruntergeladen werden. Das Programm braucht relativ lange, um geladen zu werden, doch die Wartezeit lohnt sich: Kinderleicht zu konfigurieren und mit einem unglaublichen Funktionsumfang begeistert TBlogger.
Wichtig zu kennen ist die Pseudo-„Rechtsklick“-Funktion in Windows Mobile (lange auf ein Element tippen), denn man muss einen neuen Artikel nicht nur mit dem Blog synchronisieren, sondern vorher (und auch nach dem Editieren bereits vorhandener Artikel!) „publishen“, also vom Entwurf zum publizierten Artikel freischalten.
TBlogger hat sogar einen FTP-Client an Bord!
Dann gibt es MoBlog für Windows Mobile – doch hier ist wieder die Konfiguration teilweise hakelig: Man lege ein Profil an. Die Blog Login (page) URL lautet i.d.R. www.NameDesBlogs.com/wp-login.php – die Seite wp-login.php verschwindet aber nach dem Speichern der Einstellungen wieder.
Das Posten geht recht flott vonstatten, auch das Einbinden von Bildern ist problemlos. Leider gibt es keine direkte Einstellmöglichkeit für die Bildgröße, sodass zu große Bilder in Originalgröße im Blog landen und z. B. Widgets überdecken. Deshalb (und auch um unnötigen Traffic zu vermeiden) sollte man die Bilder vorher verkleinern, z. b. mit der Freeware PhotoResizer (aber Vorsicht: PhotoResizer verarbeitet ganze Ordner! Also besser einen neuen Ordner anlegen, als alle Fotos zu überschreiben!).
SharpMT sieht vielversprechend aus und bietet auch eine Version für den Desktop, mit der man sich an die Software gewöhnen kann.
Wichtig ist hier, die richtige Einstellung des CGI-BIN-Pfades für WordPress zu wissen; diese lautet i. d. R.:
/xmlrpc.php
Umlaute oder Sonderzeichen im Benutzernamen oder Passwort akzeptiert SharpMT nicht.
Beim Posten zu WordPress ist es wichtig, immer eine Hauptkategorie anzugeben, sonst wird das Posting nicht akzeptiert. Das eigentliche Posten geschieht über den Button ‚Tools – Post to Server‘.
Doch auch bei SharpMT ist der Bild-Upload problematisch: Die Desktop-Variante stürzte beim Posten ab, die Mobilvariante lief brav weiter, lud das Bild aber nicht hoch.
Methode 3: Per SMS
Wie man an meinem Amerika-Blog sieht, funktioniert das Blogging per SMS ganz hervorragend. Alle, die es nachmachen wollen, sollten mal bei LetMeParty.com reinschauen.
Eine Test-SMS wurde um 17:16 von meinem Handy versandt, WordPress gibt als Empfangszeit 17:28 Uhr an. Eine knappe Viertelstunde wirkt zwar heutzutage wie eine halbe Ewigkeit, ist aber wohl für einen so ausgefuchsten Dienst wie Blogging per SMS über eine amerikanische Telefonnummer recht akzeptabel.