Tagesfoto-Projekt

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Tagesfotos2013MiniaturWer kennt das nicht – die Zeit scheint immer schneller zu verstreichen: „Was, schon wieder Neujahr? Gerade waren wir doch noch im Sommerurlaub, und Ostern ist schon übermorgen!“

Mir ging das vor einigen Jahren auch schon so. Und da habe ich beschlossen, ein Tagesfoto-Projekt durchzuziehen: Jeden Tag ein Foto. Das Smartphone hat man sowieso in der Tasche, man muss nur dran denken (Tipp: Erinnerungsfunktion!)
Es gibt auch einige Apps, die den Nutzer bei den täglichen Aufnahmen unterstützen (z. B. von Hetpin oder blub.it, beide heißen praktischerweise „Daily Photo“); ich nutze aber einfach die normale Kamerafunktion meines Smartphones, meine DSLR, zum Teil auch Screenshots etc.

Das Ergebnis kann sich tatsächlich sehen lassen: Ein großes Poster, 100 x 70 cm auf 140-Gramm-Papier (bei Monsterformat.de damals für 19,99 zzgl. Versand).

Wer nach 365 Drückern auf den Auslöser ein tolles Ergebnis erhalten möchte, sollte sich an folgendem Workflow orientieren:

  1. Bilder schießen, täglich, zuverlässig! Das ist die schwierigste Aufgabe!
    Beim Fotografieren darauf achten, dass die Bilder später quadratisch zugeschnitten werden; also besser viel Rand an der langen Bildseite einplanen. Im Zweifelsfall fotografiere ich immer im „falschen“ Format: Portraits mache ich quer, Landschaften im Hochformat. So ist gewährleistet, dass die kurze Seite nicht zu kurz gerät.
  2. In regelmäßigen Abständen die Bilder sichten und sichern, mindestens monatlich, besser alle zwei Wochen.
    Wenn auffällt, dass ein Tag nicht dokumentiert wurde, findet sich sicher ein Ersatzfoto. Vielleicht haben Freunde auf der Party fotografiert, die fehlt? Vielleicht finde ich ein schönes, passendes Foto im Netz? Vielleicht war nichts besonderes los, dann nehme ich ein Bild von meinem Arbeitsplatz, einem Frühstück oder ähnlichem.
  3. Die Fotos beim Sichten gleich quadratisch zuschneiden und korrekt benennen, von 1.jpg bis 365.jpg (in Schaltjahren 2016, 2020, 2024… bis 366.jpg). Dabei hilft ein guter Bildbetrachter wie FastStone (Zuschnitt mit X-Taste, Verhältnis 1:1; umbenennen mit F2).
    Enthusiasten können die Bilder noch nachbearbeiten; man sollte sich aber nicht zu viel Mühe mit den Details geben, die Bilder werden später auf 208 x 208 Pixel geschrumpft. Ursprünglich unscharfe Bilder sind deshalb auch kein großes Problem.
  4. Wenn alle Fotos vorliegen, numeriert und zugeschnitten wurden, können sie mit der Umwandlungs-Funktion von FastStone (F3-Taste, „erweiterte Funktionen“ anwählen) auf 208×208 Pixel geschrumpft werden. Vorher ein Backup anlegen!
  5. In den Ordner mit den geschrumpften Fotos meine HTML-Vorlagendatei hineinkopieren. Die Datei kann mit einem Texteditor beliebig verändert werden (z. B. die Farben „black“ und „white“ suchen/ersetzen, den Titel „Tagesfotos“ anpassen etc.), funktioniert aber auch schon „ab Werk“.
    Die HTML-Datei im Browser öffnen. Voilà!
  6. ScreengrabAus der HTML-Datei müssen wir nun noch ein Bild generieren. Dazu benötigen wir den Firefox-Browser und müssen zusätzlich das Screengrab-Plugin installieren. Über das Screengrab-Icon die Funktion „Als Datei speichern“ – „Gesamte Seite oder Frame“ wählen. Als Dateiformat sollte PNG gewählt werden; die sehr große PNG-Datei kann man dann mit FastStone als JPG speichern und dabei höchstmögliche Qualitätsstufe einstellen – die JPG-Ausgabe von Screengrab ist sehr stark komprimiert, was Qualitätseinbußen zur Folge haben muss.
  7. Um die Druckdatei auf das Format 100 x 70 cm zu bringen, ist noch etwas Nachbearbeitung nötig:
    1. Die PNG-Datei in Faststone öffnen
    2. Zielformat berechnen: Pixelzahl der breiten Seite (bei mir 5206) mal 0,7 multiplizieren => 3644 Pixel Höhe.
    3. Die Bildgröße anpassen: STRG + K (Leinwand bearbeiten), und die neuen Maße eingeben. Die Hintergrundfarbe auf schwarz stellen (Kasten darunter) und die Positionierung auf „oben Mitte“ (12 Uhr) einstellen, dann OK.
    4. Speichern als JPG, alle Einstellungen auf beste Qualität!
  8. Die fertige Datei kann dann im Format 100 x 70 cm über einen Poster-Druckdienst bestellt werden. Ein Preisvergleich (z. B. fotoposteranbieter.de) lohnt sich oft, doch auch Google hilft! Der günstigste Anbieter zum Zeitpunkt meines Drucks 2016 war http://www.foto-als-poster.de
  9. Ein passender Rahmen für das Poster ist z. B. Strömby von Ikea.

 

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