Tablet als Notebook-Ersatz?

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Das Christkind war fleißig – nun bin ich stolzer Besitzer eines Acer A500-Android Tablet und einer drahtlosen Logitech K400 Tastatur mit Touchpad. Eigentlich waren die beiden Geräte nicht füreinander geplant, da das A500 aber einen USB-Host-Port besitzt (wie ein PC), habe ich die beiden einfach einmal zusammengesteckt. Das Ergebnis verblüfft auf den ersten Blick: Die Tastatur funktioniert genauso wie das Touchpad – ein kleiner blauer Cursor erscheint, sobald man das Touchpad bedient. Wozu dann noch einen Laptop, fragt man sich. Nun ja, ganz reibungslos läuft es leider doch nicht: Zuerst einmal weigert sich Android, die USB-Tastatur mit deutschem Layout zu betreiben -da verfehlt man schnell das „Yiel“, pardon, Ziel. Erst wenn man die Eingabemethode auf T9 umstellt, klappt es – mit zwei Hindernissen:

  • Erstens hat T9 so seine eigenen Ideen, wenn es ein Wort nicht kennt. „Tablet“ wird zu „Talent“ umformuliert, bis man dem Gerät das neue Wort mit Tipp (oder Klick, geht ja jetzt auch) auf den eingegebenen Begriff beigebracht hat.
  • Zweitens ist die Eingabe offenbar auch von der verwendeten App abhängig – die WordPress-App, die ich eigentlich zum Verfassen dieses Textes verwenden wollte, interpretiert auch nach der Umstellung auf T9 ein „Y“ hartnäckig als „Z“ – warum das so ist, kann ich beim besten Willen nicht erklären; die Tastatur sollte ja vom Betriebssystem, nicht von der App, interpretiert werden.

Dennoch kann man, wie ich gerade feststelle, einen Text mit nicht allzu vielen unbekannten Begriffen, recht flüssig tippen. Das T9-System verzeiht sogar eine Menge Tippfehler, auch fehlende Großschreibung wird fast immer korrigiert. Unangenehm ist dagegen die Erstellung von Excel-artigen Tabellen – das macht aber auch ohne Keyboard nicht viel Spaß auf dem Tablet. Außerdem ist das Tablet für viele Anwendungen, die am PC selbstverständlich sind, – von der Steuererklärung bis zur Bildbearbeitung- einfach nicht konzipiert, die entsprechenden Apps fehlen ganz oder bieten nur rudimentärste Funktionen.

Fazit: Ende 2011 ist das Tablet noch kein Ersatz für den Laptop, kann aber für Anwender interessant sein, die viel Text verfassen möchten und dabei möglichst wenig Gewicht mit sich herumtragen wollen – eine recht eng definierte Zielgruppe (Weltenumsegler? Forrest Gumpp [dessen Name per T9 übrigens zu „Korrekt Humor“ wird…] auf seinem Lauf quer durch die USA?).
Dennoch ist das Tablet mit der USB-(Funk) Tastatur ein Konzept, das mit besserer Hardware-Unterstützung aufgehen könnte. Schon heute verzichtet man beim Notebook gerne auf optische Laufwerke und herkömmliche Festplatten, um Platz und Strom zu sparen, dafür bekommen die mobilen PCs Touchbildschirme spendiert. Die Auslagerung von Maus und Tastatur ist der nächste logische Schritt, oder? Man darf – wieder einmal – gespannt sein…

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