Fabrikneuen Windows-7-PC einrichten

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Lang ersehnt oder ganz spontan gekauft steht er nun vor uns – der neue Rechner mit Windows 7. Alles schon fertig und vorinstalliert, und man möchte gleich loslegen… halt! Leider ist Windows immer noch nicht standardmäßig so installiert, dass Ihre Daten auch bei einem Vollabsturz des Systems sicher sind. Ein bisschen Zeit sollten Sie schon noch investieren:

  • Ladekabel anschließen und den Akku richtig lange aufladen, am besten gleich über Nacht. Währenddessen kann natürlich gearbeitet werden.
  • Für Fortgeschrittene: Wenn jetzt schon klar ist, dass man von der 64bit- auf die 32bit-Version oder von „Home“ auf „Business“ wechseln möchte, macht man das natürlich gleich am Anfang. Aber Vorsicht: Liegt eine Treiber-CD bei oder müssen die Treiber erst einmal von der Festplatte herunterkopiert werden?
  • Alle anderen starten ihr Gerät ganz normal, und „der Computer wird für die erste Verwendung vorbereitet“:
    • Als Benutzernamen gebe man unbedingt zuerst einen Namen wie „Einrichtung“ oder „temporär“ an.
    • Der Computername kann relativ frei gewählt werden, es darf dann aber kein Benutzerkonto desselben Namens erstellt werden. Beispiel: Der Benutzer Leo sollte seinen PC am besten einfach LEO-PC nennen.
    • EULA = Lizenzvertrag mit zwei Häkchen akzeptieren
    • Empfohlene Update-Einstellungen wählen
  • Festplatte teilen: Betriebssystem und Benutzerdaten sollten niemals auf derselben Partition (= z. B. C:\ ) liegen. Viele neue PCs haben bereits mehrere Partitionen auf ihrer Festplatte, z. B. für Recovery-Zwecke. Diese Partitionen sollte man i. d. R. unangetastet lassen.
    Falls noch keine dezidierte Daten-Partition existiert, wird die Partition C:\ verkleinert. Wie klein sie werden soll, hängt von der zu installierenden Software und der zu nutzenden Datenmenge auf der Datenpartition ab. Windows 7 mit Office 2010 und einigen kleineren Programmen kommt sehr schnell auf 20 GB. Ich empfehle mindestens 40 GB, bei Plattengrößen über 120 GB dann ein Drittel der Gesamtgröße.
    Achtung: Beim Partitionieren sind alle am PC angeschlossenen Datenträger potentiell von komplettem Datenverlust gefährdet!
    Laden Sie sich  das für den Privatgebrauch kostenlose und für 32bit- wie auch 64bit-Systeme geeignete Programm Partition Wizard herunter und installieren es. Schließen Sie andere laufende Programme.

    • Nach Start des Programms rechtsklicken Sie auf die C:-Partition und wählen „Move/Resize“. Geben Sie die gewünschte Größe ein und achten Sie darauf, dass der Speicherplatz nach der C:-Partition frei wird. Klicken Sie auf „OK“.
    • Für Fortgeschrittene: Falls der Laufwerksbuchstabe „D:“ für die neue Partition schon schon vergeben ist, können Sie dem bestehenden Gerät über die Computerverwaltung einen anderen Buchstaben zuweisen. Ansonsten bekommt die Datenpartition den nächsten freien Laufwerksbuchstaben; für die Funktion ist dies unerheblich. Sollten Sie Netzlaufwerke nutzen, achten Sie darauf, keinen Konflikt bei den Laufwerksbuchstaben zu erzeugen!
    • Rechtsklicken Sie auf den freien Speicherplatz. Das „Partition Label“ sollte „Daten“ o. ä. lauten, als Dateisystem empfehle ich NTFS (da es mit Dateien über 4 GB zurecht kommt).
    • Mit „Apply“ startet die Partitionierung; der Rechner muss dafür neu gebootet werden.
    • Sollte die Partitionierung unerwartete Ergebnisse haben, kann man auch die Computerverwaltung zum Partitionieren verwenden. Einzig für das Verkleinern von C: braucht man meist eine Fremdsoftware.
  • Benutzerprofile verschieben: Einen Ordner „Benutzer“ auf der neuen Datenpartition erstellen. Die Software „Profile Relocator“ herunterladen und die ZIP-Datei entpacken. Die Anwendung rechtsklicken und „Als Administrator ausführen“ – sonst klappt es nicht. Nach Bestätigung des Warnhinweises auf den gelben Ordner-Button klicken und den eben neu erstellten Benutzerordner auswählen. Ein Klick auf „Start“, und der neue Speicherpfad ist angelegt – der gilt aber nur für Konten, die ab jetzt angelegt werden!
    Deshalb jetzt mit Systemsteuerung – Benutzerkonten „anderes Konto verwalten“ und „neues Konto erstellen“. Dabei unbedingt den Kontotyp „Administrator“ auswählen (oder das vorgegebene Administratorenkonto entsperren und passwortschützen). Abmelden und beim neuen Konto anmelden. Das bisher benutzte Konto für die Computereinrichtung kann jetzt gesperrt oder gelöscht werden.
  • Schrott weg: Gerade PCs von Discountern, aber auch Markengeräte strotzen vor Software, die nur bedingt sinnvoll ist, z. B. Testversionen von Office-Programmen, die man nicht kaufen möchte, oder Internet Security Suites, die man nach wenigen Monaten abonnieren muss, um sie funktionsfähig zu halten. Systemsteuerung – Programme und Funktionen – deinstallieren.
  • Software drauf: Nun können Sie beginnen, Ihre Anwenderprogramme (Office etc.) zu installieren. Tip: Es gibt zu fast jedem Kaufprogramm eine leistungsfähige und kostenlose Alternative:
  • Sicherung: Benutzern Sie das System nun einige Tage, um im laufenden Betrieb die nötigen Feinheiten einzustellen. Danach legen Sie eine Sicherung Ihrer C:-Partition an, um nach einem Absturz das System wiederherstellen zu können. Wer nicht über Norton Ghost verfügt, kann das kostenlose Clonezilla oder (vielleicht am bequemsten) eine Testversion von Drive Snapshot verwenden.
  • Backup: Richten Sie ein Backup-System ein, um Ihre Daten nicht zu verlieren!
  • Wiederherstellung: Vorsicht beim Verwenden eines mitgelieferten Wiederherstellungs-Systems – es kann sein, dass die gesamte Platte überschrieben und Ihre sorgfältig gesicherten Daten nun doch noch gelöscht werden. Nutzen Sie nur das Backup, das Sie auch selbst angelegt haben!

Viel Spaß mit Ihrem neuen Rechner!

das für den Privatgebrauch kostenlose und für 32bit- wie auch 64bit-Systeme geeignete Partition Wizard

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