iTunes kostenlos bereinigen, sauber taggen, CD-Cover einbinden…

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(C) daily-newz.comÜber iTunes habe ich ja schon einiges geschrieben, sodass man meinen möchte, meine iTunes-Datenbank sei wie geleckt. Weit gefehlt, es herrscht großenteils immer noch Chaos. Ein Beispiel: In den 90er Jahren bekam ich in Italien zu einer Packung Nudeln einen Sampler mit Rock-Klassikern „in ommagio“ geschenkt, mit Songs von AC/DC, Aerosmith und Co. Jahre später habe ich die CD gerippt, die Titelnamen manuell eingetragen und als Künstler „Various Artists“ (oder war’s doch „Buitoni“?) eingetragen.
Heute möchte ich diese Lieder in meiner iTunes-Datenbank finden, und zwar mit korrektem Titel, Künstlernamen, Album, Erscheinungsjahr und Plattencover. Da meine Nudelplatte bei weitem nicht der einzige Sampler dieser Art ist, fällt manuelles Taggen flach. Den Sampler findet man natürlich auch in keiner CD-Datenbank, er wurde ja nie über Plattenläden vertrieben. So entfällt auch die Möglichkeit, die Daten über die Tag-Quellen in MP3Tag einzulesen.
Ich suche also nach einer kostenlosen Möglichkeit, Ordnung in meine ID3-Tags und damit in iTunes zu bringen.

Abhilfe schafft die kostenlose Tagging-Software MusicBrainz Picard: Die Software analysiert vorhandene MP3-Dateien nicht nur mittels Dateinamen und bereits eingebetteter ID3-Tags, sondern auch mit einem ‚Audio Fingerprint‚: Das Programm „hört“ sich die Lieder an und vergleicht sie mit einer Datenbank. So ist es oft sogar möglich, eine vollkommen ungetaggte Datei „X.MP3“ korrekt zu bestimmen – eine geniale Idee!

Leider funktioniert Picard nicht ganz perfekt, und das liegt meist an den Plattenherstellern: Erfolgreiche Lieder erscheinen erst einmal auf einer Single und einem Album, später dann auf diversen Samplern und schließlich noch auf „Best Of“-Compilations. Die einzelnen Aufnahmen klingen zwar identisch, unterscheidet sich aber meist dennoch minimal, sodass MusicBrainz keine Verbindung zwischen Sampler und Original-Release herstellt. Hier ist dann Handarbeit angesagt, denn man kann sich über Rechtsklick – „Im Browser nachschlagen“ zur korrekten Release durchklicken und diese per Klick auf das grüne „Tagger“-Icon an Picard schicken, und dort die Datei per Drag & Drop korrekt zuordnen.

Es kommt aber auch zu scheinbar gröberen Verwechslungen: Das Comedyprogramm „Paranoid“ von Michael Mittermeier beginnt mit einer Einspielung des gleichnamigen Titels von Black Sabbath – und deshalb wird es auch als Black Sabbath erkannt. Auch hier muss manuell nachgeholfen werden.

Und hier der Workshop für (beinahe) perfektes Taggen:

  1. iPods etc. synchronisieren
  2. ggf. iTunes Update (auf allen beteiligten PCs)
  3. iTunes-Datenbank konsolidieren
  4. Dateien mit schlechter Qualität filtern: Intelligente Wiedergabeliste „Medienart = Musik; Bitrate ist kleiner als 128 (256?) kbps“. Alle Titel dieser Liste neu von CD rippen (oder gleich als MP3 kaufen).
  5. Ein Backup und eine Kopie der iTunes-Datenbank anlegen und nur mit der Kopie (nicht dem Backup!) arbeiten. In iTunes unter „Bearbeiten“ – „Einstellungen“ – „Erweitert“ den „Speicherort“ prüfen!
  6. Tags in Ordnung bringen mit MusicBrainz Picard (genres bleiben erhalten)
    1. Bei MusicBrainz anmelden, Mail bestätigen.
    2. Cover Art Downloader Plugin herunterladen
    3. Picard herunterladen, installieren, Menü „Einstellungen“ durchgehen:
      1. Plugins: Cover Art Downloader Plugin installieren und aktivieren
      2. Dateien nicht umbenennen und nicht verschieben, sonst gehen die Bewertungen, Play Counts etc. in iTunes verloren.
      3. Allgemein: Logindaten für Musicbrainz angeben; „Analysiere…automatisch“ kann (muss aber nicht) angehakt werden
      4. Metadaten: Menü aufklappen; bei „bevorzugte Veröffentlichungstypen“ Album und Single (nach Belieben) hochsetzen; das führt dazu, dass Aufnahmen (soweit möglich, siehe oben) den Original-Releases zugeordnet werden.
      5. Tags: ID3v2 auf die ältere Version 2.3 setzen, damit kommt iTunes besser zurecht.
      6. Cover-Bilder: Cover-Bilder in Tags einbetten
    4. Der folgende Schritt läuft nur halbautomatisch; je besser das Ergebnis sein soll und je schlechter die Ausgangssituation ist, desto länger wird er dauern (Stunden oder Tage!):
      1. Eine überschaubare Anzahl Ordner laden (ggf. nur einen Künstler, evtl. sogar Album für Album); Tracks werden größtenteils automatisch erkannt.
      2. Nach Albumtitel sortieren; doppelte Alben per drag-and-drop zusammenfassen
      3. Falsche Zuordnungen manuell korrigieren oder mit ENTF die Datei aus der Liste entfernen, ohne sie zu taggen.
      4. Mit STRG-S Tags in die Dateien speichern.
    5. Die Arbeit mit MusicBrainz Picard ist nun abgeschlossen. Evtl. ist nun ein weiteres Backup sinnvoll.
  7. Nacharbeiten mit MP3Tag:
      1. Neue Felder mit MusicBrainz-Daten einrichten: Eine mit MusicBrainz getaggte Datei in MP3Tag laden; Rechtsklick => „Erweiterte Tags“: In der Liste erscheinen alle von MusicBrainz hinzugefügten Tags. Die gewünschten notieren (z. B. „MUSICBRAINZ ARTIST ID“), Fenster schließen.
      2. Rechtsklick auf Spalten; Button „Neu“, Namen vergeben (z. B. „MBArtistID“), bei ‚Wert‘ und ‚Feld‘ den Tag-Namen zwischen %-Zeichen eintragen; z. B. %MUSICBRAINZ ARTIST ID%. Fenster mit OK schließen.
      3. Auf dieselbe Weise wird nun ein Feld „Covertyp“ mit dem Wert „%_cover_mimetype%“ eingerichtet. Hier kann man erkennen, ob die MP3-Datei ein eingebettetes CD-Cover / Album Artwork besitzt. (Siehe auch forums.mp3tag.de)
      4. Ebenso wird ein Feld „Originaljahr“ mit dem Wert %ORIGYEAR% erstellt. Warum? MusicBrainz speichert unter dem „Jahr“-Tag das Erscheinungsjahr des Datenträgers, aber man möchte ja das tatsächliche Erscheinungsjahr sehen.
      5. Zuletzt wird das Feld „Subtitle“ angelegt, das entspricht in iTunes dem Feld „Beschreibung“ im Reiter „Video“. Darin tragen wir unsere Bemerkungen bezüglich MusicBrainz ein, denn im Kommentarfeld könnten ja wertvolle Informationen zur Herkunft des Songs enthalten sein, das wollen wir nicht überschreiben.
      6. „Subtitles“ muss natürlich auch noch im Tag Panel erscheinen: Extras – Optionen – Tag-Panel – Sternchensymbol…
      7. Den ganzen iTunes Music-Ordner in MP3Tag einlesen; das dauert ca. 20 Sekunden für 1000 MP3-Dateien.
      8. Originaljahr-Problem beheben:
        1. Alle Titel nach „Originaljahr“ sortieren. Nur die Dateien mit Originaljahr-Angabe markieren!
        2. Konverter Tag-Tag: Feld „YEAR“ => Formatstring %origyear%
      9. Nach „MUSICBRAINZ ARTIST ID“ sortieren.
      10. Alle Titel ohne diesen Wert markieren und den Tag „Subtitle“ bei allen auf „NoMB-ArtistID“ setzen. In iTunes kann dann später eine intelligente Wiedergabeliste mit der Einstellung „Beschreibung enthält: NoMB“ erstellt werden, um manuell nachzubessern.
      11. Wer möchte, jagt diese Dateien erneut durch Picard und setzt danach den „Subtitle“ auf „NoMB-zuPruefen“ o. ä.
      12. Auch mit den MP3Tag-Tagquellen können fehlende Informationen halbmanuell nachgeladen werden.
      13. Nun kann noch nach der Spalte „Covertyp“ sortiert werden und fehlende Cover über Picard oder die Tag-Quellen „Cover Art“ nachgeladen werden.
  8. BPM-Tag füllen: Wer wissen möchte, wie schnell seine Lieder sind, braucht das Beats per Minute-Tag. Wie man das füllen kann, steht hier.
  9. Neu einlesen in iTunes:
    1. Datei – Ordner zur Mediathek hinzufügen – den gesamten „Music“-Ordner der Mediathek anklicken. Der Reimport dauert natürlich eine Weile, doch die Dateien werden nur neu gelesen, nicht kopiert (wie es das Programm behauptet).
    2. Nach dem Einlesen werden (falls in den Einstellungen aktiviert) fehlende CD-Cover heruntergeladen.
    3. iTunes nun neu starten, um Ansicht zu bereinigen
    4. Verwaiste Einträge finden: Durch das Neutaggen kann es zu verwaisten Einträgen kommen, z. B. weil ein Künstlername korrigiert wurde. Dafür fand ich bei PCWissen.net einen genialen Trick, man muss die Anweisungen aber exakt befolgen, damit es wirklich funktioniert! Zitat:
      1. Mit dem Befehl “Datei | Neue intelligente Wiedergabeliste ” erzeugen Sie eine Hilfsliste. Belassen Sie die Option “Entspricht folgenden Kriterien ” ausgewählt. Darunter aktivieren Sie “Interpret” sowie “ist nicht”. Dann geben Sie dahinter eine nicht vorhandene Bezeichnung wie “xsodigfhslihfslk” ein und bestätigen mit “OK”. Ändern Sie links den Namen der neuen Wiedergabeliste auf “Alle Dateien”.
        Über den Menübefehl “Datei | Neue Wiedergabeliste ” legen Sie jetzt eine normale Liste an und benennen diese zum Beispiel mit “Aktive Titel”. Jetzt legen Sie mit dem Befehl “Datei | Neue intelligente Wiedergabeliste ” eine weitere Liste an und definieren dafür zwei Regeln. Stellen Sie in den Optionen “Wiedergabeliste”, “ist” sowie “Alle Dateien ” ein. Danach klicken Sie rechts auf das Pluszeichen, um noch eine Regel zu ergänzen. Stellen Sie dort “Wiedergabeliste”, “ist nicht” sowie “Aktive Titel” ein. Bestätigen Sie den Dialog mit “OK” und benennen diese Liste als “Fehlende Titel”. Jetzt klicken Sie links auf “Alle Dateien” und markieren die gesamte Liste mit der Tastenkombination [Strg]+[A]. Ziehen Sie den Inhalt per Drag & Drop auf die Wiedergabeliste “Aktive Titel”. Dabei werden die nicht mehr funktionierenden Verknüpfungen mit dem Ausrufezeichen nicht mit übernommen. Die automatisch aktualisierte Wiedergabeliste “Fehlende Titel” enthält dann genau jene Elemente. (Zitat Ende)
      2. Wichtig: Der Trick funktioniert nur mit Drag/Drop (auch wenn man die Maustaste ziemlich lange halten muss, bis alle markiert sind!), NICHT mit Rechtsklick o. ä.!
      3. Und: Hier gehen Infos wie Spieldauer, Sterne-Wertung etc. verloren! Die Liste „Fehlende Titel“ sollte man vor dem Löschen gründlich durchgehen und z. B. Sternewertungen manuell auf die „neue“ Datei übertragen, bevor wie folgt gelöscht wird (Zitat):
        Dort können Sie ebenfalls wieder mit der Tastenkombination [Strg]+[A] alle Titel auswählen und dann mittels [Umsch]+[Entf] die angezeigten Elemente nach einer Sicherheitsabfrage löschen. (Zitat Ende)
    5. Sortierreihenfolge verstehen: Hier wird es nochmal knifflig, denn für iTunes gibt es vier (!) Angaben für den Artist: Artist, Albumartist, sowie noch passend dazu ArtistSort und AlbumArtistSort. Wozu diese vier Angaben? Schauen wir uns zum Beispiel einige Werke von Bryan Adams an:
      In „When you’re gone“ auf dem Album „On a day like today“ steht bei Artist „Bryan Adams feat. Melanie C“. Der AlbumArtist, also der ‚Herausgeber‘ des Albums, ist aber Bryan Adams. Im iTunes-Spaltenbrowser kann ich die Option „Album-Interpreten verwenden“ aktivieren, dadurch wird meine Liste kürzer, denn der Eintrag „Bryan Adams feat. Melanie C“ wird dann nicht mehr angezeigt.
      Das Lied „Run to you“ besitze ich auf der Compilation „Best of Rock“; Albumartist „Various Artists“, Artist „Bryan Adams“. Deshalb finde ich das Lied im Spaltenbrowser sowohl unter „Compilations“ als auch unter „Bryan Adams“.
      Nun zur Sortierreihenfolge: Im Plattenladen stünden diese CDs unter dem Buchstaben A wie Adams. Um das auch in iTunes zu erreichen, habe ich die Felder ArtistSort und AlbumArtistSort, wo dann „Adams, Bryan“ stehen sollte.
      Hier liegt nun das Problem: Obwohl alle MP3s von Bryan Adams korrekt von MusicBrainz getaggt wurden, gibt es bei ArtistSort und AlbumArtistSort die Varianten „Adams, Bryan“ und „Bryan Adams“. Das Ergebnis? Herrn Adams gibt es auch in meinem Spaltenbrowser doppelt – doch dort werden dann die „normalen“ Namen verwendet, also haust „Bryan Adams“ einmal zwischen AC/DC und Aerosmith, und einmal zwischen VV Brown und Michael Bublé – trotz (oder sogar wegen) MusicBrainz.
      Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze; der einfachste wäre wohl, die „Sort“-Tags einfach zu löschen (was aber zu einer Häufung von Bands namens „The…“ führt) oder in Handarbeit alle Titel eines Künstlers zu markieren und ihn dann einheitlich zu benennen. Man könnte auch die MusicBrainz Artist ID verwenden, denn die ist (zumindest bei meinen Bryan Adams-Titeln) immer dieselbe.
    6. Sortierreihenfolge anpassen: Hier ist Vorsicht geboten, wobei auch größere Schnitzer dank der MusicBrainz-Tags leicht wieder repariert werden können – die falsch getaggte Datei einfach nochmal durch MusicBrainz jagen.
      Nachdem ich nun schon viel Arbeit ins Aufräumen gesteckt habe, wollte ich eigentlich auch die in Plattenläden übliche Sortierreihenfolge erreichen. Schlussendlich habe ich mich jedoch aus mehreren Gründen weitestgehend dagegen entschieden:

      1. Gefälligkeit: Irgendwie wirkt eine Liste wie „Barenaked Ladies, John Barry, Count Basie, Beastie Boys“ auf mich nicht alphabetisch, sondern falsch sortiert – ich achte eher auf den ersten Buchstaben.
      2. Rechercheaufwand: Da ich kein Musikexperte ist, weiß ich nicht auswendig, ob es sich bei Billy Talent um einen Herrn mit Vornamen William heißt, oder ob das ein abstrakter Begriff ist. Tatsächlich ist Billy Talent keine echte Person, sondern eine Figur aus einem Film, nach der sich die Band benannt hat. Nun bin ich auch nicht weiter.
        Ist Del Amitri eine Person? Wenn ja, ist „Del“ eine Anzeige adeliger Herkunft und Teil des Nachnamens (wie „von“, „van“ etc.), oder die Kurzform von Derek (wie Del-Boy Trotter)?
        John Mellencamp hat auch als Johnny Cougar, John Cougar oder John Cougar Mellencamp Platten herausgebracht – soll ich ihn nun unter J, C, oder M ablegen? Es ist viel einfacher, den Namen als Ganzes stehen zu lassen und nach dem ersten Buchstaben zu sortieren – so macht das Wikipedia übrigens auch.
      3. Dagegen beginnen sehr viele Bands mit Artikeln – The Beatles, The BossHoss, Die Türen, Die Ärzte etc – das führt zu unangenehmen Häufungen.

      Deshalb entscheide ich mich für die Mischlösung, alle „Artikel-Bands“ ohne den Artikel sortieren zu lassen, alle anderen Künstler aber nach dem ersten Buchstaben ihres normal ausgeschriebenen Namens. Das ist schon komplex genug, wie man sehen wird, und geht so:

      1. Zunächst eine intelligente Wiedergabeliste namens „TheDie“ mit allen Artikel-Bands erstellen: Entspricht einem der Kriterien „Album-Interpret beginnt mit ‚The ‚ (mit Leerzeichen!)“ + „Album-Interpret beginnt mit ‚Die ‚ (mit Leerzeichen!)“
      2. Eine weitere Liste namens „NichtTheDie“ erstellen mit dem Inhalt „Wiedergabeliste ist nicht ‚TheDie‘ “ + „Album-Interpret enthält nicht ‚Various‘ “ + „Album-Interpret enthält nicht ‚Soundtrack‘ “ etc.; diese Liste nochmal prüfen, denn
      3. Aus den in „NichtTheDie“ enthaltenen Liedern werden die AlbumArtistSort-Tags einfach gelöscht: Alle markieren, Rechtsklick, Informationen, „Sortierung“, Haken bei „Interpret für Sortierung“ und „Album-Interpret für Sortierung“ setzen, Felder leer lassen, OK.
        Sollte ich das später noch einmal bereuen, werden mir die MusicBrainz-Tags unschätzbare Dienste leisten.
      4. Gegenprobe für die Artikel: Eine Liste mit den Kriterien „Album-Interpret beginnt mit ‚The ‚ “ + „Album-Interpret für Sortierreihenfolge beginnt mit ‚The ‚ “ erstellen – hier landen dann alle nicht korrekt getaggten Bands, deren Sortierungsname manuell auf das Schema „Beatles, The“ gesetzt werden muss. Dasselbe natürlich auch noch für „Die “ machen!
      5. Ebenso müssen leere Felder für Bands mit „The“ / „Die“ gefüllt werden: „Album-Interpret beginnt mit ‚The ‚ “ + „Album-Interpret für Sortierreihenfolge ist (leer)“; hier ebenfalls manuell nacharbeiten.
      6. Die Schritte 4 und 5 jetzt wiederholen, aber jetzt mit Interpret statt Album-Interpret.

      iTunes neu starten, um den Spaltenbrowser neu einzulesen.

    7. Vollständigkeit der CD-Cover prüfen: Neue intelligente Playlist mit „Cover vorhanden = nein; Medienart = Musik“ erstellen. Manuell oder mit MP3Tag oder Picard nachbessern.
    8. Cover in MP3-Dateien einbetten (sollte eigentlich überflüssig sein, wenn die Cover schon über die Tagging-Programme eingebettet wurden): Das Tool EmbediTunesArtwork liest die CD-Cover aus der iTunes-Datenbank aus und bettet sie direkt in die MP3-Dateien ein. iTunes muss währenddessen laufen, darf aber nicht anderweitig verwendet werden (z. B. Musikwiedergabe, Tagging o. ä.!). Im Tool können einzelne Playlisten oder das gesamte Musikverzeichnis bearbeitet werden.
    9. Compilations, die keine sind: Auf dem Album „Decksandrumsandrockandroll“ gibt es zwei Tracks, bei denen neben den Propellerheads auch andere Künstler mitgewirkt haben. Für MusicBrainz ist das schon Grund genug, das Album als Compilation zu brandmarken. Um all diese Pseudo-Compilations zu finden erstelle ich eine intelligente Liste mit dem Inhalt „Compilation= ja“ + „Album-Interpret enthält nicht Various“. Die Liste prüfen und ggf. überall das Compilation-Bit (Informationen, Optionen, Teil einer Compilation = Nein) entfernen.
    10. Echte Compilations bereinigen: Bei den Compilations gibt es nach dem Taggen mit MusicBrainz sicherlich viele Sampler, von denen nur ein Track vorhanden ist. Da ist es mir lieber, dass der Song überhaupt keinem Album zugeordnet ist. Ich erstelle erst einmal eine neue normale Playlist mit dem Namen „Ganze Compilations“ sowie eine intelligente Liste „Compilation = ja, Album-Interpret enthält Various, Wiedergabeliste ist nicht ‚Ganze Compilations‘ „. Nun kann ich vollständige Compilations einfach aus der intelligenten Liste auf die normale Wiedergabeliste ziehen. Aus allen Tracks, die in der intelligenten Liste verbleiben, lösche ich die Tags „Album“ und „Album für Sortierung“.
    11. Dubletten löschen: Knifflig, denn doppelte Titel entstehen oft, wenn man sowohl ein Originalalbum als auch eine „Best of“-Compilation einer Band besitzt. Einerseits möchte man keine der beiden kompletten CDs zerreissen, andererseits sammeln dann beide Dateien Wiedergabe- und Übersprungen-Zähler und werden mit Sternen bewertet. Man könnte eine (normale) Wiedergabeliste für die Compilation erstellen und sie dann komplett auflösen, indem jedem Lied das Originalalbum seiner Ersterscheinung zugeordnet wird. Das macht aber sehr viel Arbeit.
      Zunächst sollte man sich einen Überblick über die Dubletten verschaffen: Neue normale Wiedergabeliste „Doppelte“ erstellen; „Musik“ anklicken, „Datei“ – „Duplikate anzeigen“ anklicken. Alle Lieder markieren und in „Doppelte“ ziehen. Dann über „Datei“ – „Alle anzeigen“ wählen. Jetzt kann man in Ruhe überlegen, was zu tun ist – ein Patentrezept für den Umgang mit Dubletten habe ich nicht. Wer Platz sparen möchte, löscht die doppelten Stücke, wer Wert auf vollständige Alben und Compilations legt, belässt die Dateien.
    12. Ordnung in die Genres bringen: Genres sind immer vom individuellen Musikgeschmack abhängig, deshalb sollte man die Genres selbst definieren. Ein Klassik-Fan unterscheidet z. B. zwischen Barock und Wiener Klassik, was einen Jazzhörer nicht unbedingt interessiert.
      Genres für bestimmte Anlässe, die ich aber nicht immer hören will (z. B. Weihnachtslieder), versehe ich mit einem @-Zeichen am Ende – dann kann ich diese Genres sehr einfach über intelligente Playlisten aussortieren.
    13. iPod nochmal mit der alten Datenbank synchronisieren, falls die Taggerei längere Zeit gedauert hat (bei mir waren es mehrere Wochen).
    14. Alte und neue Datenbank vergleichen, z. B. Gesamtzahl der Titel, Anzahl der Titel mit 3, 4, 5 Sternen; Anzahl der Titel mit hohen Zahlen bei „Wiedergaben“ etc. Sollte es gravierende Abweichungen geben, könnte etwas schief gegangen sein, die Datenbank müsste dann manuell geprüft werden.
    15. iPod neu synchonisieren. Nach meiner Aufräumaktion wurden ca. 96% aller Titel neu kopiert, das dauert natürlich seine Zeit.
    16. Die alte Original-Datenbank mit der aktuellen Datenbank ersetzen; die alte Datenbank möglichst noch nicht löschen, falls später Fehler auffallen!
    17. Backup der aktuellen iTunes-Datenbank anfertigen.

    So weit, so gut.

    Und damit es auch künftig ordentlich bleibt:

    Beim Import von MP3-Dateien folgende Arbeitsschritte durchgehen:

    1. Dateien nach dem Rippen (auch nach Rip über iTunes) in MusicBrainz laden und taggen lassen.
    2. Anschließend in MP3Tag nachbearbeiten:
    3. Eigenes Genre festlegen.
    4. Album, Album-Interpret, CD-Nummer, Compilation-Bit prüfen.
    5. Ggf. CD-Cover importieren (Menü Tag-Quellen – Cover Art).
    6. Künstler checken.
    7. Titel checken.
    8. CD- und Tracknummern prüfen / festlegen (Tracknummern-Assistent).
    9. Dateinamen aus Tags generieren.
    10. BPM bestimmen und prüfen.
    11. iTunes: Importieren und prüfen.

3 Replies to “iTunes kostenlos bereinigen, sauber taggen, CD-Cover einbinden…”

  1. Sorry, bin mir nicht ganz klar, wie du mit den Ordnern arbeitest. Du hast die Mediathek (das Original), die Kopie und das Backup. Dann stellst due den Pfad in iTunes – Einstellungen auf die Kopie, nimmst dort die ganzen Änderungen an den Tags vor? Anschliessend stellst Du den Pfad in iTunes Einstellungen wieder auf das Original und importierst dort die gesamte Kopie? Ist das so richtig, oder habe ich das falsch verstanden?

    1. Hallo anonymer User,

      das Brimborium mit Original, Arbeitskopie und Backup mache ich, weil der gesamte Prozess (wie unten erwähnt) eventuell sehr lange hinziehen kann. Natürlich kannst Du auch nur mit Original und Backup arbeiten.

      Gruß, Stefan

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